Stress bestimmt das Leben vieler Menschen und kann ein Indikator für Gesundheitsstörungen wie z.B. Angst, Spannungskopfschmerz, Migräne, Tinnitus, Schlafstörungen Konzentrationsstörungen, Bluthochdruck, Asthma, Stottern, Reizblase, Übergewicht und Magenprobleme sein.
Entspannungstechniken wie die Progressive Muskelentspannung PME/PMR sollen Stress abbauen und präventiv wirken, indem Stresssymptome vom Gehirn frühzeitiger erkannt werden und der Körper diesen schneller entgegen wirken kann.
Was ist Progressive Muskelentspannung?
Die progressive Muskelentspannung nach Jacobson (Progressive Muskelrelaxation /PMR) ist eine wissenschaftlich fundierte und leicht zu erlernende Entspannungstechnik. Sie wurde bereits in den 1920er Jahren vom Arzt Edmund Jacobson entwickelt. Dieser stellte fest, dass es eine Wechselwirkung zwischen Muskelanspannung und seelischer Befindlichkeit gibt. Diese Entspannungsmethode eignet sich auch besonders für Menschen, die nicht ganz ruhig liegen möchten, um sich zu entspannen.
Die progressive Muskelentspannung beinhaltet einen weiteren Vorteil. Sie kann unter vielen Bedingungen eingesetzt werden (Angst- und Prüfungssituationen), an vielen Orten (Büro, Zug, Bus) angewandt werden und bedarf keiner Hilfsmittel. Somit könnte es einfach sein, dem Stress den Kampf anzusagen!
„Progressiv“ (franz.) bedeutet „fortschreitend“. Es werden einzelne Muskelgruppen von Hand zum Kopf bis Fuß angespannt und wieder locker gelassen. Dabei kommt es nach und nach zur inneren Ruhe.
Ziel der Progressiven Muskelentspannung
Das Prinzip der Entspannung beruht bei der progressiven Muskelentspannung auf der nacheinander erfolgenden Anspannung einzelner, definierter Muskelpartien. Die Reihenfolge ist dabei festgelegt. Die Anspannung der entsprechenden Muskeln soll dabei kurz erfolgen. Nach der Anspannung erfolgt eine bewusste Entspannung. Die Konzentration liegt dabei auf den unterschiedlichen Zuständen zwischen Anspannung und Entspannung.
Wirkungsweise
Stress und Belastungen führen durch eine Aktivierung des Sympathikus, Teil des unwillkürlichen Nervensystems, zu einer Muskelanspannung. Die bewusste Anspannung und Entspannung aktiviert den Parasympathikus. Der Wechsel zwischen Anspannen und Lockerlassen wird bereits nach kurzer Zeit der Anwendung als angenehm empfunden. Herzschlag und Atmung werden ruhiger, manche Menschen schlafen dabei auch ein, denn die innere Ausgeglichenheit steigt.
Anwendungsgebiete der Progressiven Muskelentspannung
- Beseitigung muskulärer Blockaden oder Verspannungen
- Verringerung von Nervosität
- Hyperhidrose (vermehrtes Schwitzen)
- Spannungskopfschmerzen
- Rückenschmerzen
- Ruhelosigkeit
- Bluthochdruck und vielen weiteren Beschwerden
- Verbesserte Selbstwahrnehmung
- diagnostizierte Erkrankung:
z. B. Ängste, Tachykardie, Tremor, Myalgie (nach Rücksprache mit dem Arzt)